Thema: LANDSBERG

Meier kommt - Klupp sagt ab

Murphys Law („Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“) bleibt dem EV Landsberg treu. Mit Verteidiger Marcus Klupp war man sich praktisch einig, sagt EVL-Trainer Dave Rich. „Vor drei Tagen gab es dann ein kleines Problem, und jetzt haben wir ein großes, denn er hat abgesagt.“ Aufgrund seiner familiären Situation, so Rich, muss der gebürtige Peißenberger, der unter anderem auch in Kaufbeuren gespielt hat, im hohen Norden bleiben.

„Jetzt muss ich irgendeinen anderen aus dem Hut zaubern“, will der Landsberger Trainer nicht aufgeben. Ein paar Tage bleiben ihm ja noch. In diesen will er nicht nur mit den Spielervermittlern verhandeln, sondern auch einige Spieler selbst ansprechen und hofft, dass das kleine Wunder doch noch wahr wird.

Immerhin einen Zugang kann er vermelden: Nikolaus „Nick“ Meier. Der 24-jährige Verteidiger war zuletzt in Passau unter Vertrag, konnte wegen einer Verletzung in dieser Saison aber noch nicht für die Black Hawks spielen, wie EVL-Vorsitzender Hans-Jürgen Böttcher erklärte, der mit Meier gesprochen hatte. „Er ist wieder fit“, so Böttcher.

Der EV Landsberg hat nach Informationen von Eishockey NEWS online kurz vor Transferschluss noch Torhüter Patrick Ashton von den Dresdner Eislöwen verpflichtet, nachdem verletzungsbedingt Torhüter Rostislav Kosarek und seit gestern Abend auch noch Alexander Reichelmeir (Muskelfaserriss) ausfallen werden. Allerdings könne der 26-jährige Ashton am Sonntag in Klostersee noch nicht eingesetzt werden, weil die Passformalitäten beim DEB so kurzfristig nicht abgeschlossen werden konnten. Deshalb solle am Sonntag Juniorentorhüter Daniel Klein zum Einsatz kommen.

Ab heute will der EVL-Vorsitzende Hans-Jürgen Böttcher mit den Spielern sprechen: „Wir wollen die Mannschaft so, wie sie ist, halten“, sagt Böttcher - eventuell mit der einen oder anderen Verstärkung. Weiterhin spielen darf auch Christian Neuert, der das 8. Tor in Passau erzielt hat: Der Verein will den Reindl-Pool bezahlen, so Böttcher und hofft hier auf die Unterstützung der Fans.

Also nichts Neues in Landsberg. Die Zuschauer werden wieder mal angebettelt.
Die Mannschaft soll so wie sie ist gehalten werden. Momentan hat man einen Schnitt von 552 Zuschauern. Betrachtet man den Kader, hat man mindestens 8 Profispieler zu bezahlen, und das sind sicherlich nicht die billigsten (Maaßen, Anderson, Barz, Bigam, Ashton etc.). Und dann soll das Team sogar noch verstärkt werden. Wie soll das bitte funktionieren?

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Man muß sich schon fragen, ob man in Landsberg aus der Vergangenheit lernt. Oder will man am Ende gar nichts aus der Vergangenheit lernen?

Hier noch ein Bericht vom Kreisboten von letzter Woche mit ein paar sehr interessanten Details:

Die Pressekonferenz nach dem Heimsieg gegen Passau war praktisch schon beendet, als EVL-Vorsitzender Hans-Jürgen Böttcher das Wort ergriff, um zurückgekehrten Sponsoren für „ihre Treue“ und den Revisoren „für ihre gründliche Arbeit“ bei der Kassenprüfung zu danken und ihnen einen Fanschal zu überreichen. Danach richtete er einen eindringlichen Appell an die potenziellen Unterstützer des EVL: „Die letzten zwei Monate der Saison werden sehr schwer. Aber noch sind wir da und wir ziehen das durch. Jeder, der jemanden kennt, der uns helfen kann, sollte den jetzt auch ansprechen. Ich nehme jeden Hunderter.“
Dass die Finanzlage beim EVL angespannt ist, ist kein Geheimnis, doch es gab in Böttchers emotionalem Statement auch gute Nachrichten. So seien die Nachwuchstrainer durch eine Fanaktion bis zum Saisonende bezahlt, „da sind wir pari“. Auch die Aktion, bei der 100 neue Mitglieder über eine heimische Firma geworben werden sollen, laufe gut: „Derjenige, der das macht, hat bis jetzt 38 unterschriebene Anträge und mir zugesichert, dass er nicht aufhört, bis es 100 sind. Von denen können wir dann 90 Euro schon im November einziehen, damit wir über diesen Monat hinweg kommen. Wir müssen jetzt die nächsten sechs Wochen überleben, im März stellen wir uns dann neu auf.“
Dass bis dahin die 1. Mannschaft ihre Gehälter erhält, liegt auch dem Vorsitzenden am Herzen: „Diese Mannschaft, an die ich den Glauben nie verloren habe, hat es verdient, bis zum Schluss hier bezahlt zu werden. Dafür brauchen wir jetzt Unterstützung. Ich habe zwar einen stillen Gönner, der seit November 70000 Euro reingebracht hat, aber das reicht jetzt nicht mehr.“ Das deckt sich mit Informationen des KREISBOTEN, wonach Teile des Dezembergehaltes der Mannschaft noch nicht bezahlt sind. Außerdem steht in den nächsten Tagen die Entscheidung an, ob man Talent Christian Neuert weiter beim EVL beschäftigt – es geht um 1500 Euro. „Nach fünf Spielen wird für ihn die Zahlung an den Reindl-Pool fällig, ich könnte ihn also nur noch in Peiting einsetzen“, erklärt Trainer Dave Rich. „Aber wir brauchen ihn wirklich für die letzten Spiele, hoffentlich finden wir zehn oder mehr Leute, die uns da helfen. Ein paar davon habe ich ja auch an der Hand, die mir sofort 50 Euro geben würden.“
Dass er selbst wie Teile der Mannschaft noch auf Geld wartet, will Rich nicht bestätigen, sagt aber: „Das ist doch ganz normal: Wie soll ein Verein seine Gehälter bei diesen Zuschauerzahlen bezahlen? Ich hoffe, dass wir in der Endphase, wenn es jetzt um alles geht, ein paar Spiele haben, bei denen richtig viele Leute kommen. Es geht beim EV Landsberg ums Überleben.“

70000€? Ja nicht schlecht,könnte der mal bei uns einspringen?
Aber sonst,nichts neues. Geld fehlt von vorne bis hinten bei denen und das man Zuschauer anbettelt kennen wir ja auch schon beim EVL. Aber Wahnsinn wie die das immer schaffen. Jedes mal wieder. Bin echt auf die neue Saison gespannt. Irgendwann müssen doch mal die Lichter ausgehen (was ich schade finden würde)

Na ja...der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.

Was man so hört, sind verspätete Zahlungen in der Oberliga nicht so unüblich. Wenn die betroffenen Spieler keine Profis sind, die vom Eishockey leben müssen, sehe ich das auch als nicht so schlimm an. Und die Spieler selbst wohl auch nicht, sonst hätten sie nach "wiedermal" kaum erneut unterschrieben