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DEL allgemein

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7 Jahre 9 Monate her - 7 Jahre 9 Monate her #211 von bene23
bene23 antwortete auf DEL allgemein
Es ist absehbar, dass der Ausstieg der Freezers das komplette deutsche Ligenkonstrukt gehörig ins Wanken bringen wird. Sollte Bremerhaven, die sich als einziges Team der DEL2 fristgerecht beworben haben, nachrücken, d.h. sich einkaufen, wird Heilbronn vermutlich Zweitligist bleiben und die Teilnehmerzahl der Oberliga Süd hätte sich auf neun reduziert. Auch für das DNL Team der Freezers gibt es wohl kaum eine Perspektive. Wie und ob sich das auf die Nachwuchsliga auswirkt? Man wird abwarten müssen.

Vergleiche zum Fußball sind sehr schwierig, da einfach strukturell ganz andere Voraussetzungen im deutschen Eishockey vorherrschen. Selbst Darmstadt 98 hatte in dieser Saison einen Etat von über 15 Mio. Euro, und damit immer noch deutlich mehr als DEL-Krösus Red Bull München. Dennoch muss man festhalten, dass im Fußball die Ligenstruktur Kontinuität hat. Die Bundesliga besteht seit über 50 Jahren und hat seit ewigen Zeiten einen verlässlichen Modus. Alles Dinge, von denen im Eishockey keine Rede sein kann.

1922 – bis 2021 – 99 Jahre EV Füssen
Letzte Änderung: 7 Jahre 9 Monate her von bene23.
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7 Jahre 9 Monate her #212 von Scandic
Scandic antwortete auf DEL allgemein
Vorhin einen Bericht gesehen...
Heilbronn plant zweigleisig.
Oberliga und DEL2.

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7 Jahre 9 Monate her #213 von Landjäger
Landjäger antwortete auf DEL allgemein
Die Rettung der Freezers ist endgültig gescheitert,obwohl scheinbar 1,2 Millionen Spenden Gelder aufgetrieben worden sind.

Die Stunde des Sieger kommt für jeden irgendwann!
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7 Jahre 7 Monate her #214 von Lumberjack
Lumberjack antwortete auf DEL allgemein

Marty schrieb:

Scandic schrieb:

Marty schrieb:

Scandic schrieb: So ist das im "modernen" deutschen Eishockey.
Man kauft sich ein, man verkauft sich weg.
Mit ein Grund, warum ich seit über 15 Jahren die DEL kaum noch verfolge.

Auch bei der Düsseldorfer EG ist es wieder etwas brenzlig
Vorerst sei die Lage aber gesichert.

Dann viel Spaß in reinen Amateurbereichen. Aber Fussball BL beobachtest doch auch, und da ist es nicht viel anders als oben beschrieben.

Es ist nicht nur im deutschen Eishockey so. Es ist mittlerweile in den Profibereichen aller Sportarten in allen Ländern so, dass eine große Abhängigkeit zu einem Gönner besteht. Ausnahmen bestätigen die Regel.


Sicher gibt es seit einigen Jahren Strömungen im Fußball, die man als Fan so nicht unbedingt mag. Beispiele sind hier RB Leipzig, Hoffenheim & Co. Aber das hat doch gar nichts damit zu tun, ob man sich in eine Liga ad hoc einkauft durch Lizenz-Erwerb (siehe DEL) oder ob man durch sportliche Qualifikation in eine Liga höher kommt.
Natürlich hat ein Standort wie Leipzig mit Brause-König Mateschitz ganz andere Voraussetzungen als andere und es war klar, daß früher oder später RBL in die erste Liga aufsteigt. Aber qualifizieren musste sich auch RBL erst mal. Das ist ja auch ein Reiz für jeden anderen Verein, wenn man dann diesen Teams sportlich ein Bein stellen kann.
Wenn hier bei der Fußball-BuLi (um bei diesem Beispiel zu bleiben) jemand auf die Idee kommt, daß man ohne jegliche sportliche Qualifikation nur durch Lizenz-Erwerb aufsteigen kann, dann gibt es Ärger im Paradies!

Daß Standorte, welche deutlich mehr Gelder generieren können, weiter oben stehen, ist auch im Eishockey nichts neues mehr. Düsseldorf, Berlin, Köln, Mannheim usw. haben den EVF schon in den 70ern weit hinter sich gelassen. Aber damals lief es trotz allen Geldern sportlich ab und keiner hat sich eingekauft, weil ein Gönner da mal ein paar Scheine auf den Tisch gelegt hat.

Ich verteufel auch nicht jede moderne Entwicklung. RB Leipzig und auch Hoffenheim arbeiten auch nachhaltig beim Nachwuchs und investieren in die Infrastruktur. Aber ich bin "Fan" einer sportlichen Qualifikation, bei der es in sportlichen Duellen um den Auf- und Abstieg geht. Und das gibt es so kaum noch beim Eishockey.
Und eben dieses "Ich-kauf -mal-schnell-eine-DEL-Lizenz" hat mich schon seit dessen Einführung gestört. Ich mochte das nie, ich mag es heute nicht und ich werde es nicht mögen.


Klar ist das Einkaufen im Eishockey mittlerweile an der Tagesordnung, da einfach nicht die Großzahl an Proficlubs, z.B. im Vergleich zum Fussball, da ist.

Und der Vergleich zu Fussball hinkt sicher ein wenig, aber was würde denn da passieren, wenn einer der Partner in Hoffenheim, Leipzig, Augsburg, Ingolstadt oder noch einigen anderen Bundesligavereinen, die von einem einzigen Geldgeber abhängen, keinen Bock mehr hat und die Lizenz nicht haben möchte. Dann würden sich auch irgendwelche Nachrücker finden, die sich sportlich nicht wirklich qualifiziert haben. Passiert halt nicht, weil einerseits im Fussball viel mehr Geld zu generieren ist und wenn einer Partner aussteigen will zig andere Schlange stehen um zu übernehmen. Die Tendenz geht aber im Fussball eben auch hin zur Abhängigkeit von Einzelnen und damit wird auch dort die Gefahr zu ähnlichen Szenarien wie im Eishockey immer größer.

Die großen Probleme im Eishockey sind doch, dass ohne einen willigen Geldgeber Profieishockey nicht mehr finanzierbar ist und das jährlich zig Clubs über ihre Verhältnisse leben und dadurch Pleite gehen. Und da du das Spiel jedes Jahr hast bekommst auch keine gesunden Ligenstrukturen zusammen in denen sich Clubs langfristig entwickeln können.

Ohne das Einkaufen jetzt Schönreden zu wollen, aber es ist ja noch nicht so weit, dass ein neu gegründeter Club von der grünen Wiese die Lizenz kaufen kann. Die Einkäufer waren bisher immerhin noch Clubs aus der Liga darunter und in diese musste man auch erst mal sportlich kommen.

Und ob man das Kind jetzt Einkaufen oder Nachrücken nennt macht das Kraut auch nicht mehr fett. Schau doch mal im Fussball gerade auch in mittlere Liga. Da lehnen die ersten Vier oder mehr den Aufstieg dankend ab dann wird halt der Reihe nach gefragt wer denn Lust hätte. Und das in der Paradesportart.

In anderen Sportarten ist es doch genauso wie im Eishockey, z.B. Bayern Basketball Aufstieg in die BL ....

Kleiner Einspruch euer Ehren!
Der FC Augsburg paßt nicht in die genannte Liste da er a) ein Traditionsverein ist, der b) nicht von einem einzigen Sponsor abhängig ist, sondern c) nur entschuldet wurde und nach 23 Jahren wieder in den Profibereich zurück kehrte. d) Leibzig (würg!!!) kann man mit seinen Mafiamethoden und seiner Kohle nicht mit irgendeinem andern Fussballunternehmen vergleichen.
Zum Eishockey: es hat schon seine Gründe warum mich die DEL seit Jahren nicht mehr interessiert und ich lieber 100Km zum EVF fahre...
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7 Jahre 4 Monate her #215 von Stekue
Stekue antwortete auf DEL allgemein
Christian Ehrhoff wechselt nach Köln, statt das echt gute Angebot des Vereins anzunehmen der ihn zu dem gemacht hat was er heute ist. :sick: Na ja Charakter findet man hat da nicht mehr sondern einfach nur Gier :diablo

Wer schwankt hat mehr vom Weg !
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7 Jahre 4 Monate her #216 von Scandic
Scandic antwortete auf DEL allgemein
Die WZ berichtet:

DEL will Ausländerkontingent erhöhen

Seit Jahren fordern Spieler, Trainer und Beobachter der Deutschen Eishockey Liga, die Zahl der Ausländer pro Mannschaft zu reduzieren, um die einheimischen Spieler zu fördern. Nun macht die Liga die Rolle rückwärts: Künftig sollen sogar noch mehr Ausländer eingesetzt werden dürfen.


Düsseldorf
. Auf Mallorca gilt Eishockey nicht gerade als Volkssport. Das hält die reichen Herren, die die 14 Clubs aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) maßgeblich finanzieren, aber nicht davon ab, sich hin und wieder auf der Mittelmeer-Insel zu treffen und die Zukunft der Liga zu besprechen.

Das taten sie auch dieser Tage – und haben sich auf eine ebenso kontroverse wie weitreichende Entscheidung geeinigt: Nach Informationen der Westdeutschen Zeitung und des WDR haben die Eigentümer beschlossen, künftig sämtliche elf Ausländer in ihren Kadern einsetzen zu dürfen. Bislang sieht die Regelung vor, dass jeder Verein zwar elf so genannte Kontingentspieler verpflichten, aber pro Spiel nur neun einsetzen darf.

Die DEL bestätigte den Vorgang auf WZ-Nachfrage, allerdings habe es „weder eine abschließende Meinungsbildung, noch einen Beschluss der entsprechenden Gremien gegeben“, hieß es aus dem Ligabüro. Machen die Eigentümer der Clubs aber ernst, dürfte der Beschluss nur noch Formsache sein. Schließlich sind die 14 Vereine Gesellschafter der Liga.

Sollte es wirklich so kommen, dürfte das für einigen Ärger sorgen. Seit Jahren mehren sich die Stimmen unter Spielern, Trainern und Beobachtern, dass die Zahl der Ausländer nicht wachsen, sondern vielmehr schrumpfen sollte. Nur wenn mehr deutsche Spieler auf dem Eis stehen, könnten die sich verbessern und das Niveau der Nationalmannschaft steigern, heißt es. Und der Erfolg der Bundesauswahl sei nun mal maßgeblich dafür verantwortlich, wie es generell um das deutsche Eishockey steht – gerade was Fördergelder, Sponsoren- und Zuschauereinnahmen sowie mediale Aufmerksamkeit angeht.
Die Nationalmannschaft läuft international hinterher

Lange Zeit hatte die Nationalmannschaft den internationalen Anschluss verloren. 2014 war sie bei den Olympischen Spielen im russischen Sotschi sogar nur Zuschauer. Erst seitdem Ex-NHL-Star Marco Sturm das Traineramt übernommen hat, geht es wieder bergauf. Bei der ersten Weltmeisterschaft mit Sturm hinter der Bande im vergangenen Mai in Russland präsentierte sich die Auswahl des Deutschen Eishockey Bundes wieder verbessert und kam bis ins Viertelfinale, zudem qualifizierte sie sich im September für Olympia 2018 im südkoreanischen Pyeongchang.

Das war ganz nach dem Geschmack von Franz Reindl, der seit 2014 neuer DEB-Präsident ist und versucht, das Eishockey wieder nach vorne zu bringen. Dafür hat er das Konzept „Powerplay 26“ auf den Weg gebracht, viel zentralisiert, vereinheitlicht und für neue Standards gesorgt. Besonders am Herzen liegt ihm die Jugendarbeit.

Unterstützung bekommt er von den Spielern. Erst am Wochenende nach dem dritten Platz beim Deutschland-Cup hatte Nationalspieler Felix Schütz gesagt: „Da reden wir schon seit Jahren drüber, dass wir uns wünschen würden, dass wir wie andere Länder 40, 50, 60 Spieler hätten. Die können wir auch nicht aus der Kiste zaubern. Da müssen wir halt mehr Nachwuchsarbeit machen." Doch wenn künftig bis zu 28 Deutsche weniger pro Spieltag in der höchsten Liga auf dem Eis stehen, dürfte es für Talente noch schwieriger sein, sich weiterzuentwickeln.

Die Vereine halten dagegen, dass auch sie international Anschluss haben wollen. Wollen sie in der Champions League mithalten, gehe das nicht mit so vielen Deutschen. Zudem müssten sie ja auch alle elf Ausländer in ihren Kadern bezahlen. Warum sollten sie dann zwei auf die Tribüne setzen, um schlechtere deutsche auf das Eis zu schicken?
WZ

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7 Jahre 4 Monate her #217 von NN22
NN22 antwortete auf DEL allgemein
Scandic,
so einen Beitrag sollte man eigentlich erst am Freitag, den 11.11. posten, passend dann auch um 11.11 Uhr

Hellau
:prost

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6 Jahre 11 Monate her #218 von Agregator
Agregator antwortete auf DEL allgemein
Michi Wolf ist mit München zum zweiten Mal Meister geworden.Am Ende war München wieder die beste Mannschaft und hat verdient den Titel verteidigt!

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6 Jahre 11 Monate her #219 von Landjäger
Landjäger antwortete auf DEL allgemein
Tobias Wörle ist auch zum zweiten mal Meister geworden mit den Münchnern,dazu noch Fießinger als vierter Torwart!
München absolut verdient Meister geworden.
Armin Wurm verlor damit auch sein zweites Finale mit den Wolfsburgern!

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6 Jahre 2 Monate her #220 von Lumberjack
Lumberjack antwortete auf DEL allgemein
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6 Jahre 2 Monate her #221 von Dieter2
Dieter2 antwortete auf DEL allgemein
Kein Wunder bei dem Vater und natürlich der Mutter!!!!

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6 Jahre 3 Wochen her #222 von Lumberjack
Lumberjack antwortete auf DEL allgemein
Lt. AZ vom 22.2.18: "Der AEV hat gestern den Vertrag mit Daniel Schmölz um ein Jahr verlängert. Er hatte mehrere Angebote, u.a. auch aus München und Mannheim, entschied sich aber noch ein Jahr in der Fuggerstadt zu bleiben. Der 26 jährige Aussenstürmer erzielte in der laufenden Saison bislang vierzehn Treffer"

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5 Jahre 11 Monate her #223 von dwayne #7
dwayne #7 antwortete auf DEL allgemein
Christian Ehrhoff beendet nach 19 Jahren seine Karriere.

Criss Oliva 03.04.1963 - 17.10.1993.

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4 Jahre 10 Monate her #224 von NN22
NN22 antwortete auf DEL allgemein
Eishockey in Deutschland
Unterkühltes Geschäft

Eishockey ist in Deutschland ein Minusgeschäft. Viele Klubs sammeln Verbindlichkeiten in Millionenhöhe und sind von großen Geldgebern abhängig. Ohne die Zuschüsse würde der Sport kaum funktionieren.

In der Herzblut Sport- und Musikbar im niedersächsischen Mellendorf hängt eine Medaille mit der Aufschrift: "Deutscher Meister 2009/2010". Wer wissen will, welche Liga gemeint ist, nimmt die goldene Plakette aus ihrem Rahmen. Auf der Rückseite steht "DEL", das Kürzel für die Deutsche Eishockey Liga, seit 1994 die höchste Spielklasse in Deutschland. Rechts daneben: zwei weitere Medaillen hinter Glas, für die Meistertitel in der Oberliga Nord 2014 und 2015. Jede einzelne gewonnen durch die Hannover Scorpions.

Ihr Eigentümer sitzt in einem Nebenraum. "Wir haben jedes Jahr gedacht, es wäre jetzt vorbei", sagt Marco Stichnoth, 53. Er war 21 Jahre lang in Hannover, als Manager, als Geschäftsführer, als Sportlicher Leiter. Seit ein paar Jahren gehört ihm nun diese Bar, 20 Kilometer nördlich von Hannover, sie ist sein Rückzugsort. Stichnoth hat mit dem Sport nichts mehr zu tun, 2017 machte er Schluss. Zuvor hatte er die Scorpions zur Meisterschaft geführt und sie dann in die drittklassige Oberliga begleitet - nach dem Lizenzverkauf.

Dass ein Eishockeyverein die DEL verlässt, weil das Geld nicht reicht, ist nicht ungewöhnlich. Bisher scheiterten 18 Klubs in der Liga, fast keiner aus sportlichen Gründen. Viele gingen insolvent, andere verkauften ihre Lizenz, wechselten den Standort oder stellten den Spielbetrieb ein. Zuletzt traf es 2016 die Hamburg Freezers, Hannover verschwand als Nummer 17, das war 2013.
Dabei ist Eishockey ein beliebter Zuschauersport in Deutschland. Nach den Zahlen, die von der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF) im März 2019 veröffentlicht wurden, liegt der Zuschauerschnitt in der DEL bei 6.215 Besuchern pro Spiel, das ist der viertbeste Wert einer Eishockeyliga weltweit. Nur in Russland, der Schweiz und den USA kommen mehr Menschen. Auch am Abend dürften viele Fans in Mannheim sein, wenn die Adler im ersten Spiel der Finalserie auf Red Bull München treffen (19.30 Uhr, TV: Sport1; Livestream: Magenta).

Dennoch ist der Sport für viele DEL-Klubs ein Minusgeschäft. "Alle denken immer, mit Eishockey könnten sie Geld verdienen, aber das ist nicht so", sagt Stichnoth. Über Jahre sammelten die Scorpions Verbindlichkeiten in Millionenhöhe: In der Meistersaison 2010 stand am Ende ein Verlust von 4,7 Millionen Euro. Die 14 DEL-Vereine sollen in der Saison 2015/2016 zusammen einen Betriebsverlust von 15 Millionen Euro erwirtschaftet haben, so erzählte es 2016 die Geschäftsführerin der Straubing Tigers, Gabriele Sennebogen.

Um zu überleben, braucht es fast immer einen potenten Geldgeber. Bei den Scorpions war das Günter Papenburg, 79 Jahre alt, ein millionenschwerer Bauunternehmer, der den Verein 2004 übernommen hatte. In zehn Jahren soll er gut 20 Millionen Euro in den Klub gepumpt haben, er glich negative Bilanzen aus und hielt die Scorpions künstlich am Leben. "Wir waren zu 2000 Prozent abhängig von Papenburg - ohne ihn wären wir nicht lebensfähig gewesen", sagt Stichnoth.

Andere Teams tragen ihre Abhängigkeit im Namen. Die Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg werden vom gleichnamigen Schmuckhändler finanziert, in München zahlen Dietrich Mateschitz und der Red-Bull-Konzern, Mannheim wird von Dietmar Hopps Sohn Daniel und SAP geführt. Dass Großkonzerne oder Gesellschafter die Klubs bezuschussen, ist die Regel, zu den Mäzenen gibt es selten eine Alternative. "Man muss froh sein, dass man sie hat, sonst wären die Klubs häufig gar nicht mehr existent", sagt Christoph Breuer, Sportökonom von der Sporthochschule Köln. Wenn der große Geldgeber jedoch nach kurzer Zeit die Lust verliert, droht häufig das Aus für den Verein.

Bei den Scorpions zog Papenburg 2013 den Schlussstrich. Die Deutsche Messe plante eine Multifunktionshalle in Hannover, eine direkte Konkurrenz für die Arena der Scorpions, die Papenburg gehörte. Der Klub war einst aus Wedemark in die Stadt gezogen, um mehr Zuschauer in die Halle zu locken. Doch die neue Konkurrenz war nur der Anlass für Papenburgs Abschied, nicht der Grund, denn Verluste machte der Klub schon lange.
Der Mäzen führte den Verein bis dahin nach seinen Vorstellungen. In der Meistersaison verlangte Papenburg von den Spielern, auf teilweise 15 Prozent des Gehalts zu verzichten. Er drohte mit dem finanziellen Rückzug, Stichnoth vermittelte, die Spieler akzeptierten widerwillig.
Auch ein Wechsel in die russische Liga KHL, in der auch Teams anderer Nationen mitspielen, wurde laut Stichnoth diskutiert, aber am Ende wieder verworfen. Die finanzielle Last drückte immer mehr, es machte keinen Sinn für Papenburg, die Scorpions weiter zu finanzieren. Weil die DEL eine Liga ohne sportlichen Auf- und Abstieg ist, wurde die Lizenz an den Höchstbietenden aus Schwenningen für etwa 1,5 Millionen Euro weitergereicht.

Die DEL ist ein exklusiver Kreis. Wer mitspielen will, muss Geld mitbringen und hoffen, dass ein anderer Klub seine Lizenz verkauft. Ab 2020/2021 sollen wieder Auf- und Abstieg eingeführt werden, das ist gut für den Wettbewerb, aber wirtschaftlich riskant. "Geschlossene Ligen sind finanzwirtschaftlich vernünftiger. Die Insolvenzgefahr ist am größten, wenn ein Team abgestiegen ist und nicht den direkten Wiederaufstieg schafft", sagt Sportökonom Breuer. Ein Klub muss jedoch für die Lizenz eine Sicherheit von 800.000 Euro hinterlegen, um seine Ernsthaftigkeit nachzuweisen.

Aus dem aktuellen TV-Vertrag mit der Telekom kann jeder der 14 Ligaklubs mit etwa 285.000 Euro rechnen. Das ist wenig, wenn man bedenkt, dass ein Topspieler etwa 300.000 Euro im Jahr verdient und das Durchschnittsgehalt bei 150.000 Euro liegen soll. Um die Gehälter zu drücken, haben viele Profis nur Neunmonatsverträge, in der spielfreien Zeit beziehen sie Arbeitslosengeld.

Die Spieler der Scorpions wechselten nach dem Lizenzverkauf teils zu Schwenningen, andere klagten auf Schadensersatz. Der Verein gründete sich neu, spielte fortan in der Oberliga und fusionierte 2017 mit dem Nachfolgeverein aus Mellendorf, einem Ortsteil von Wedemark. Bei der Feier zur Fusion, zurück im alten Stadion, überreichte Stichnoth den Meisterpokal von 2010, neben ihm schossen Flammen aus dem Boden, Fans jubelten. Es war sein Schlussstrich.
Und die Liga? "Die wird Schritt für Schritt so weiter dümpeln, wie sie das immer gemacht hat", sagt er. Aber das ohne ihn, zum Eishockey geht Stichnoth nicht mehr.

Quelle: Spiegel Online

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4 Jahre 1 Monat her #225 von ziegelwieser
ziegelwieser antwortete auf DEL allgemein
*Staubwischen*

Nach 13 Niederlagen in Folge entlassen die Kölner Haie ihren Trai, ihren Sportdirektor Mark Mahon:

www.eishockeynews.de/aktuell/artikel/202...43-2cb84996af07.html

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